Gesund und ohne Stress in die Schwangerschaft

Sie sind schwanger? Es gibt nun Einiges, was Sie für sich und Ihr Baby tun können. Aber das Wichtigste, das Sie und Ihr Kind in der Schwangerschaft brauchen, ist Zutrauen zu sich und Ihrem Körper und gesunden Menschenverstand. Denn Sie spüren selbst ganz genau, was Ihnen gut tut.

Spätestens drei Monate vor Absetzen der Pille sollten Frauen mit Kinderwunsch ihren Impfpass überprüfen lassen. „Wichtige fehlende Impfungen können so noch rechtzeitig nachgeholt werden“, empfiehlt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Impfen vom Berufsverband der Frauenärzte in Deutschland (BVF), Michael Wojcinski. Impfungen können sowohl die Schwangere vor Infektionskrankheiten schützen als auch das Ungeborene vor unnötigen Risiken bewahren. „Denn während einer Schwangerschaft besteht die Gefahr, dass Viren und Bakterien von der Mutter über die Plazenta auf das ungeborene Kind übergehen. Dies kann im schlimmsten Fall zu Schädigungen des Kindes oder zu Fehl- oder Frühgeburten führen“, erklärt Wojcinski. Impfungen im Vorfeld einer Schwangerschaft sind dagegen ungefährlich. Dringend überprüft werden sollte der Schutz gegen Röteln, Masern, Windpocken, Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Nach früheren Erkrankungen oder Schutzimpfungen gebildete Antikörper gehen während der Schwangerschaft auf das Ungeborene über. „Dieser Schutz bleibt dem Kind zwar nicht lebenslang erhalten, bietet aber für die ersten 3 bis 6 Monate nach der Geburt einen Nestschutz“, sagt Wojcinski. Dies gilt allerdings nicht für Keuchhusten, wogegen der Säugling aber noch nach der Geburt geimpft werden kann.

 

Früh genug Folsäure

Bereits bei Kinderwunsch ist die Einnahme eines Folsäurepräparates unbedingt anzuraten, da durch Folsäuremangel hervorgerufene Schäden wie z.B. ein »offener Rücken« bereits zu Beginn der Schwangerschaft entstehen, wenn die Frau oft noch gar nichts davon weiß. Folsäure spielt bei der Zellteilung eine wichtige Rolle. Ein Mangel an diesem B-Vitamin kann bereits in den ersten Tagen der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen für ein Baby haben. So können Kinder bei einem Mangel mit einem offenen Rücken geboren werden, der eine Querschnittslähmung nach sich ziehen kann. Andere Folgen können eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sein. Es hilft nichts mehr, wenn eine Frau erst nach einem positiven Schwangerschaftstest Folsäure-Tabletten einnimmt. In Irland, in Kanada oder in den USA wird deshalb Lebensmitteln wie Mehl oder Salz Folsäure zugesetzt.

Werdende Mütter sollen für Zwei trinken

Werdende Mütter sollten täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zusätzlich zur Nahrung aufnehmen. Weil sich bei schwangeren Frauen das Blutvolumen vergrößert und gleichzeitig der Wasserumsatz im Stoffwechsel zunimmt, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Es gilt also die Devise, täglich für Zwei zu trinken. Die Blutmenge der Mutter nimmt im Verlauf der Schwangerschaft um rund einen Liter zu, damit über die Plazenta und die Gebärmutter die Versorgung des Babys mit Nährstoffen und Sauerstoff gewährleistet ist. Darüber hinaus lagert der weibliche Körper während dieser Zeit vermehrt Flüssigkeit im Gewebe ein: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei der Mutter gewährleistet, dass sämtliche Organe in ihrer Funktion unterstützt werden. Zudem wird die Elastizität der Haut gefördert, was der Ausbildung von Schwangerschaftsstreifen entgegenwirkt.
Bei der Verdauung hilft es, das schwangerschaftstypische Verstopfungsproblem zu vermindern. Trinken kann auch dazu genutzt werden, wichtige Mineralstoffe aufzunehmen, die für eine gesunde Entwicklung des Babys wichtig sind. So können werdende Mütter mit Milch und Buttermilch einen Großteil des Kalziumbedarfs abdecken. Kalzium unterstützt besonders ab dem vierten Schwangerschaftsmonat die beginnende Knochenbildung des Babys. Magnesiumreiche Mineralwässer fördern allgemein die Muskelfunktion und können Wadenkrämpfen vorbeugen. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, so gibt es in Ihrer Apotheke spezielle Vitaminpräparate, die genau auf die Bedürfnisse der Schwangeren abgestimmt sind. Ihr Apotheker informiert Sie dazu gerne.

 

Bitterschokolade ist gut für Schwangere

Liebhaberinnen von Bitterschokolade können sich freuen: Während der Schwangerschaft senkt hochwertige Bitterschokolade einer wissenschaftlichen Studie zufolge das Risiko von Bluthochdruck. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass der tägliche Genuss von Bitterschokolade das Risiko von Bluthochdruck, das in der Schwangerschaft besonders hoch ist, um bis zu 69 Prozent senken kann.
„Je dunkler die Schokolade, desto besser“, sagte Prof. Elizabeth Triche, eine der Autorinnen der Studie. Von Präeklampsie – schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck – sind rund acht Prozent aller Schwangeren betroffen. Für die Studie wurde das Nabelschnurblut von rund 2.200 Frauen bei der Entbindung untersucht. Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und einem niedrigeren Präeklampsie-Risiko festgestellt.

Zuckertest: wichtig in der Schwangerschaftsvorsorge

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ist es besonders wichtig, auf Diabetes zu testen. Eine nicht erkannte Zuckerkrankheit bei Schwangeren kann zu Fehlgeburten, schwierigen Geburten und übergewichtigen Kindern führen. Denn der Embryo im Mutterleib nimmt durch den erhöhten Zuckergehalt des mütterlichen Blutes, das es ernährt, überdurchschnittlich zu. Viele Neugeborene müssen später wegen Blutzuckerschwankungen länger im Krankenhaus bleiben. Kinder, deren Zuckerstoffwechsel schon in der Gebärmutter belastet wurde, haben auch ein erhöhtes Risiko, später selbst an Diabetes zu erkranken.

Schwangerschaftsstreifen rechtzeitig vorbeugen

Der Bildung von Schwangerschaftsstreifen kann die werdende Mutter bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Während ein Baby im Bauch heranwächst, vermindern hohe Östrogenspiegel die Elastizität der Haut. Durch die schnelle Dehnung des Bindegewebes kann es zu Rissen der Fasern im Unterhautfettgewebe kommen, die als breite, blaurote Streifen sichtbar werden.
Die anfänglich rötliche Färbung verblasst zwar im Lauf der Zeit, zurück bleiben jedoch Narben in Form heller, mehr oder weniger breiter Streifen. Auch wenn die Streifen nicht gänzlich zu vermeiden sind, so kann während der Schwangerschaft mit Gewichtskontrolle, gesunder Ernährung und Wirkstoffpflege durchaus vorgebeugt werden. Eine Gewichtszunahme, die im Normbereich bleibt, schont das Bindegewebe. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Aminosäuren und Vitamin C, unterstützt die Kollagenbildung und die Elastizität des Bindegewebes. Zusätzlich regen fruchtsäurehaltige Pflegepräparate und spezielle Produkte aus der Apotheke den Hautstoffwechsel an. Nach der Geburt kann versucht werden, mit Hilfe von Laserverfahren oder elektrooptischer Systeme die erweiterten Äderchen zum Verschluss zu bringen.

Verstopfung in der Schwangerschaft

Zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung eignen sich darmbewegungsfördernde Präparate, die eine Reizung der Darmschleimhaut bewirken und dadurch einen rascheren Stuhlgang ermöglichen. Auch entwässernde Präparate werden als geeignet eingestuft: Die Zunahme des Stuhlvolumens stimuliert die Darmmuskulatur und fördert das Ausscheiden des Stuhls. Präparate mit dem Wirkstoff Lactulose können dabei auch in der Schwangerschaft eingenommen werden. Gleit-, Füll- und Quellmittel überzeugen ebenfalls. Beispielsweise sind Glycerinzäpfchen auch für Kinder und Schwangere geeignet. Abführmittel sollten grundsätzlich nur für einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Zur Vorbeugung von Verstopfung sollte man täglich zwei Liter Wasser, Saft oder Tee und ballaststoffreiche Kost zu sich nehmen sowie Süßigkeiten, übermäßigen Fleischkonsum und Fast Food weitestgehend vermeiden.

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