Risikofaktor Nr.1 für Herzinfarkt
Allein in Österreich leben etwa 2 Millionen Menschen mit dieser Zeitbombe im Körper. Erschreckend hoch ist aber auch die Zahl jener Menschen, die über diesen Risikofaktor bei sich selbst gar nicht Bescheid wissen: Rund 50 % der Hypertoniker wissen nämlich nichts über die Höhe des eigenen Blutdrucks. Von denen, die es wissen, stehen auch nur etwa 2/3 in Behandlung und von diesen wieder sind nur rund 10 % ausreichend therapiert. Wegen eines Schlaganfalles werden in Österreich etwa 48.000 Menschen jährlich ins Spital eingeliefert, rund 10.000 Menschen sterben daran – Zahlen die eine deutliche Sprache sprechen.
Bluthochdruck verkürzt die Lebenserwartung
Bluthochdruck gilt als Risikofaktor Nr. 1 für Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall. Das relative Risiko, z.B. einen Schlaganfall zu erleiden, beträgt bereits bei milder Hypertonie mit Werten von 160/95 – das Vierfache des Normalrisikos. Mit steigendem Blutdruck sinkt somit die Lebenserwartung drastisch.
Metabolisches Syndrom – das tödliche Quartett
Übergewicht, Diabetes mellitus, zu hohe Blutfette und eben Bluthochdruck bilden zusammen einen Krankheitskomplex, der das Leben deutlich verkürzt. Traurig eigentlich, denn dieses tödliche Quartett wäre nicht nur gut zu behandeln sondern oft sogar vermeidbar. Ein gesunder Lebensstil mit körperlicher Bewegung, Gewichtsreduktion und die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck- und Zuckerwerten sind daher für ein langes, gesundes Leben die beste Vorsorge.
Herzinfarkt mit 40
Geschätzt hat etwa jeder Fünfte im Alter ab 40 einen zu hohen Blutdruck, der dem Betroffenen nicht einmal bewusst ist. Immer wieder hört man aber vom plötzlichen Herztod eines gesunden Menschen in den besten Jahren. Schuld daran ist fast immer ein zu hoher Blutdruck. Der Blutdruck verändert sich im Lauf des Tages, bei Aufregung, Stress oder körperlicher Anstrengung steigt er momentan schnell an. Wenn der Blutdruck im Ruhezustand aber schon über 140 zu 90 liegt, drohen dadurch Herzmuskelschwäche und Arterienverkalkung. Je höher der Blutdruck, desto schwerer muss auch das Herz arbeiten, um den Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. Dadurch wird das Herz geschwächt, was eben bis zum akuten Herzversagen in jungen Jahren führen kann.
Richtig Blutdruckmessen
Die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks ist lebensnotwendig. Jede Apotheke bietet gerne diesen Service an. Für Menschen, die schon wissen, dass sie an Bluthochdruck leiden ist die regelmäßige Kontrolle der Werte noch wichtiger. Die Anschaffung eines Messgeräts ist dabei meist unumgänglich. Vor jeder Messung sollte man ein paar Minuten ruhig sitzen. Bei älteren Menschen sollte zusätzlich auch eine Messung im Stehen nach etwa fünf Minuten erfolgen. Durch das rasche Aufstehen nach der Messung kann man nämlich sehr gut einen etwaigen Blutdruckabfall feststellen.
Wann therapieren?
Nicht nur die Höhe des Blutdrucks sondern auch die Differenz von systolischem zu diastolischem Blutdruck ist für die Therapie von Bedeutung. Beispielsweise hat ein Patient mit einem Blutdruck von 145/60mmHg ein höheres Herz-Risiko als ein Patient mit einem Blutdruck von 150/90mmHg. Ganz klar ist jedoch, dass bei systolischen Werten über 160mmHg immer eine Therapienotwendigkeit besteht!
So viele verschiedene Medikamente
Patienten sind oft irritiert darüber, dass sie gleich mehrere blutdrucksenkende Medikamente vom Arzt verschrieben bekommen. Oft fehlt dann das Vertrauen in die Medikation und ein Teil der Tabletten wir nicht regelmäßig eingenommen. Die verschiedenen Arzneimittel greifen aber an ganz unterschiedlichen Orten im Körper an. Weil man versucht, schon bei möglichst geringfügig erhöhten Blutdruckwerten medikamentös einzugreifen um Folgeschäden zu vermeiden, sollte immer eine niedrige Dosierung von Arzneimitteln vorgezogen werden. In der Regel geht das aber eben nur mit einer Kombinationstherapie.